Entstehung

Kurz nach meinem Stellenantritt als DAZ Lehrerin gab ich die Suche nach geeignetem Lehrmaterial für die Kindergartenstufe bald auf. Mir fehlte ein Lehrmittel, welches die Kinder altersgerecht anspricht und emotional abholt und einbezieht.

An einer Weiterbildung an der PHZ Zürich bemerkte ich, dass es anderen Arbeitskolleginnen ähnlich ergeht. Ausserdem betonte die Dozentin wiederholt, dass der Wortschatz auf der Erfahrungswelt des Kindes aufbauen muss.

So begann ich meine künstlerischen Fähigkeiten, die Freude am Unterrichten und meine Berufserfahrung zu nutzen und zeichnete eine Geschichte und gestaltete Arbeitsblätter und Figuren dazu.

Gleichzeitig erprobte ich die frisch geschaffenen Unterlagen mit meinen Schülern und bemerkte ihre grosse Freude an der Figur Maxi und ihre Motivation fürs Lernen.

Die Erfahrung und Erprobung mit meinen Schülern führte dazu, meine Arbeit zu überdenken und anzupassen. Wenn sie etwas nicht verstanden hatten, überlegte ich mir, wie ich es noch einfacher und interessanter gestalten könnte.

Die Quintessenz meiner zweijährigen Arbeit liegt nun vor und ich entschloss mich, sie allen DAZ Lehrpersonen auf Kindergartenstufe zugänglich zu machen.

 

Pädagogischer Leitgedanke

Der rote Faden

Der Mäusejunge Maxi ist die Hauptfigur, die durch das DAZ Lehrmittel führt. Die immer wieder erscheinende Figur erweckt Vertrauen und Interesse gleichzeitig.

Die Kinder können sich mit Maxi, seinen Geschwisten oder einem seiner Freunde  identifizieren und vergleichen. Dies wiederum schafft vielfäl-tige Möglichkeiten für Sprach-, Sprech- und Kommunikationsanlässe.

Auf den Arbeits- und Aufgabenblättern erscheinen immer wiederkehrend die gleichen Figuren als Symbol für eine Tätigkeit. Zum Beispiel: Maxi mit Bleistift bedeutet, dass das Kind hier schreiben oder zeichnen muss. Die Hausaufgaben sind ein wichtiger Bestandteil und gehören zum Konzept.

 

Erfahrungswelt des Kindes

Die gewählten Themen des DAZ Lehrmittels entsprechen der Erfahrungswelt eines 4-6 jährigen Kindes.

Der DaZ Lehrgang startet mit dem Thema "Familie". Diese Ausgangslage ist dem  fremdsprachigen Kind vertraut und es kann somit an dieses Umfeld anknüpfen. 

Wie das Kind kommt auch Maxi die Titelfigur, in den Kindergarten und erlebt die Welt um sich herum.  Am Anfang liegt der Themenschwer-punkt beim Wortschatz zum Thema Kindergarten, Verben, Lebensmittel und weitere Jahresthemen, worauf sich das Kind beziehen kann.

Aus meiner beruflichen Erfahrung und Beobachtung heraus wählte ich ganz bewusst die traditionelle Zuschreibung von Eigenschaften und Rollenbildern. So geht die Mutter einkaufen, kocht und wäscht, während der Vater Rasen mäht, Sachen flickt und Auto fährt.

Natürlich haben auch die Jahreszeiten und Festtage, die bei uns im Kindergarten ebenfalls thematisiert werden, einen festen Platz in Maxi's Geschichten. Somit lernen Kinder mit Migrations Hintergrund unsere Traditionen und Kultur kennen.

 

Motivation 

Die liebliche Maus spricht die Kinder emotional an, besonders wenn sie als Stoffmaus und wie Maxi gekleidet, zum Leben erwacht. Die Figur kann tröstend, motivierend, neckisch, frech und zum Knuddeln sein. Sie ist ein Vermittler zwischen Lehrperson, Lehrmittel und Kind.

Da Maxi nicht immer folgsam ist und auch ab und zu Unfug macht, ist er wie einer von ihnen. Die Schüler entwickeln eine Solidarität zur Figur und können damit zur Mitarbeit im Unterricht motiviert werden. Zum Beispiel: Maxi räumt nicht gerne auf. So helfen die Kinder ihm auf einem Arbeitsblatt beim Sortieren seiner Sachen.

Ein Belohnungssystem für Hausaufgaben führte ich mit grossem Erfolg ein.

 

Ganzheitliche Förderung

Deutsch lernen steht ganz klar im Mittelpunkt. Die Arbeitsblätter und Arbeitsaufträge sind jedoch so vielfältig gestaltet, dass auch andere Fertigkeiten gefördert werden. Zum Beispiel: Feinmotorik- schneiden, kleben,-  Graphomotorik, - Fähigkeiten im kognitiven Bereich – würfeln, zählen und visuelle Differenzierung.  

Aus meiner Berufserfahrung heraus war es mir wichtig die oben erwähnten Tätigkeiten in mein Lehrmittel einzubauen.

Durch Sprechverse, Rapp, Lieder und Bewegungselemente wird der Redefluss, die Aussprache und das Sprachgefühl gefördert.

Die Bewegungen zum Begrüssungsvers am Morgen bestehen aus Brain Gym Übungen aus der Kinesiologie. Sie harmonisieren die Hirnhälften und tragen so zur Aktivierung und Konzentration bei.

 

Phonologische Bewusstheit

Die phonologische Bewusstheit ist ein wichtiger Bestandteil im Spracherwerb und der sprachlichen Entwicklung. Daher werden im Lehrmittel „Maxis Daz Werkstatt“ in jedem Kapitel ein paar Übungen zu finden sein, um die fremdsprachigen Kindergartenkinder differenziert
zu fördern.
Der Übergang vom Kindergarten oder Vorschule in die Schule ist auch der Übergang von der Laut- zur Schriftsprache.
Der Umgang mit Silben und Reimen, differenziertes Hörverstehen,
Bewusstheit für einzelne Laute, An- und Endlaute sind die Grundbausteine des späteren Schriftspracherwerbs.

Im Lehrmittel „Maxi’s DaZ Werkstatt“ unter Kapitel „Schule“ wird das Thema phonologische Bewusstheit als Schwerpunkt angeboten.

Die phonologische Bewusstheit ist zentral für die Entwicklung des Schriftspracherwerbs und Vorbereitung auf die Schule.
Auf spielerische Art und Weise können sich die Kinder mit der phonologischen Bewusstheit auseinandersetzen, und die Neugierde auf Reime ,Silben und Buchstaben wird lustvoll geweckt.